Gerhard Bott
Gerhard Bott (* 14. Oktober 1927 in Hanau) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Historiker. Außerdem war er Leiter verschiedener bedeutender Museen. Gerhard Bott wurde als Sohn des Hanauer Gymnasial-Lehrers und Heimatforschers Heinrich Bott und seiner Frau Trudel, geb. Hüglin, geboren. Bott war Schüler der Hohen Landesschule in Hanau, diente als Luftwaffenhelfer und legte das Abitur schließlich 1946 am Augustinergymnasium in Friedberg ab. Anschließend studierte er Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Frankfurt am Main. Dies beendete er 1950 mit einer Promotion über Die Städtegründungen in der Wetterau und im Kinzigtal. 1950/51 war er wissenschaftlicher Volontär am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und 1951/52 Stipendiat an der Bibliotheca Hertziana in Rom. Von 1952 bis 1956 arbeitete Bott als Kustos am Historischen Museum in Frankfurt am Main, anschließend bis 1960 als dessen Direktor. Er begann den Wiederaufbau des Museums mit dem Trakt am Mainufer. Ab 1960 leitete er das Hessische Landesmuseum Darmstadt. Hier initiierte er die Jugendstil-Abteilung, integrierte die Pop-Art Sammlung von Karl Ströher, organisierte Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst und war Herausgeber der Zeitschrift Kunst in Hessen und am Mittelrhein. Bei der documenta III, der 4. documenta und der documenta 5 war er Mitglied des documenta-Rates. 1971/72 war er erneut für kunsthistorische Forschungen an der Bibliotheca Hertziana in Rom tätig, kehrte dann aber wieder nach Darmstadt zurück. Ab 1975 wirkte er als Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln und als Generaldirektor der Museen der Stadt Köln. Hier gliederte er die Sammlung von Peter Ludwig ein und betrieb die Gründung des Museum Ludwig. 1980 wechselte er als Generaldirektor zum Germanischen Nationalmuseum nach Nürnberg. Aus dieser Position ging er 1993 in den Ruhestand. Unter seiner Leitung entstand der Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums. 1996 betreute Bott zusammen mit seiner Frau Katharina die Ausstellung Vice versa. Deutsche Maler in Amerika – amerikanische Maler in Deutschland, 1813–1913 im Deutschen Historischen Museum in Berlin, wo er auch von 1976 bis 2010 Mitglied der Sachverständigenkommission war. Verheiratet ist er mit der Kunsthistorikerin Katharina Bott. Von 2010 bis 2012 war er zusammen mit seiner Frau Stadthistoriker seiner Geburtsstadt Hanau. Bott lehrte an der Universität zu Köln, der Universität Bochum, der Universität Bamberg, der Universität Klagenfurt und ist seit 1983 Honorarprofessor für Kunstgeschichte an der Universität Erlangen. Gerhard Bott hat drei Söhne.